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Pflanzen im Mittelalter und ihre Heilkraft:

heute stelle ich Dir die Pimpinelle (kleiner Wiesenknopf, Sanguisorba minor, Bockwurz, Pfefferwurz, Drachenblut, Wurmkraut, Nachlaufkraut) vor:

Zuerst einmal mache man sich ein Bild von dieser Heil- und Zauberpflanze.

Junge Pflanze, mit gefiederten Blättern, kurz vor der Blüte.

Die Pest des Mittelalters und die Pimpinelle.

Die Pest wütete 1515 in München. So viele Bürgersleut waren schon grauenvoll von dieser schrecklichen Krankheit dahingerafft. Unzählige Ratten liefen durch die Straßen, über entstellte Leichen hinweg. Da, auf einmal, ward ein großer Rabenvogel gesehen, der kreisend übern Marktplatz flog. Krächzend drehte er Runde über Runde. Es schien, als wollte er Aufmerksamkeit erregen. Immer wieder konnte man sein heiseres "kräh, kräh" vernehmen. Die Leute sahen verwundert zu dem schwarzen Vogel auf. Dieser schien etwas in seinen Krallen zu tragen. Immer mehr Menschen schauten nun nach oben und erschraken plötzlich. Sie erschraken über des Vogels Stimme, denn diese konnten die Bürgersleut klar und vernehmlich hören:

"Wiesenpimpernell heilt die Krankheit schnell, Wiesenpimpernell heilt die Krankheit schnell...".

Als ob er ihnen diesen Spruch eintrichtern wollte. Er öffnete seine gefährlich anmutenden Krallen und schmiss die Wiesenpimpernell den Kranken zu Füssen. Dann flog er auf und davon. Ein heiseres "kräh, kräh" stiess er noch aus, dann ward er am Horizont nicht mehr auszumachen.
Die erstaunten, erschrockenen Bürger bildeten einen Kreis um das Pflanzengewächs. Ein Kräuterheilkundiger, der zufällig unter ihnen war, ging in die Mitte, hob das Kraut empor, untersuchte es eingehend und sagte: "Donnerwetter, das ist tatsächlich Pimpernell. Leute, schaut es euch genauestens an und laßt es uns dann auf den Wiesen suchen."
Gesagt, getan, sie wurden sehr bald fündig, kochten einen Tee daraus und vielen Leuten ward damit geholfen.

"Bei Paracelsus ist diese Pflanze Bestandteil eines Trankes, durch den "die pestilentz im schweiß ausgetriben wird".

Die Pimpinelle gegen das Junggesellendasein:

Thüringen im späten Mittelalter:
"Hast du die Mus, o Junggesell,
Die Mus vergeht, iss Bibernell!"

ein anderer Spruch:

"Grad, grad Bibernellen,
Ist gut für schöne Junggesellen."

Manch Junggesell steckte seiner Angebeteten unbemerkt die stinkende Wurzel der Pimpinelle in ihre Tasche. Daraufhin mußte das Mädel diesem Manne nachlaufen, denn der Gestank der Pimpinellwurzel ähnelt dem Bocksgeruch. Der Bock galt volkstümlich als ein sehr geiles Tier.

Tja, mein/e liebe/r Leser/in der Gartennanny.
Das Kraut der Pimpinelle stinkt nicht und ich habe es natürlich in meinem Kräutergarten. Pimpinelle schmeckt gut im Salat und ist auch Bestandteil der "Grünen Sauce". Guten Appetit!

Bleibe mir gewogen.

Herzliche Grüße
Die Gartennanny.

 

Quellen:

Internet

"Die geheimnisvolle Welt der Zauberpflanzen und Hexenkräuter" von Gertrud Scherf, BLV Verlag

"Zauberpflanzen und Hexentränke", Heinrich Marzell, Kosmos Verlag 1963