Liebe/r Gartennannyleser/in,
hiermit möchte ich Dich in die aufregende Welt der Rosen entführen.
Zuerst einmal erzähle ich Dir etwas über die Geschichte und später über die Systematik der Rosen.
Darauf folgen dann noch Rosenfotos aus meinem Garten. Aber, alles zu seiner Zeit.
Übrigends: Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
Die Geschichte der Rosen
„Das natürliche Verbreitungsgebiet der Wildrosenarten umfasst die gesamte Nordhalbkugel.“
(Quelle: Botanica „Rosen“ über 2000 Rosenportraits, Ullmann Verlag, Autoren: diverse, darunter Peter Beales, David Austin, Peter Harkness,…, 2006/ 2007, S.16)
Die ältesten Rosenfunde datieren aus dem Tertiär. Also vor 70 Millionen Jahren.
Tja, ist schon lange her.
Erste schriftliche Erwähnungen der Rose aus der westlichen Hemissphäre stammen aus Akkad (Königsstadt in Mesopotamien/Zweistromland). Sargon I. von Akkad fiel 2350 v. Chr. in die Türkei ein und brachte u. a. Weinstöcke, Feigen und Rosen mit in seine Heimat.
In Persien war die Rose schon immer das Sinnbild der Gottheit, die heilige Pflanze des Islam. So wurde die Rose gerne von den Mohamedanern angepflanzt und überhaupt sehr geschätzt.
Silaŝar ist akkadisch und bedeutet Rose und ist die erste schriftliche Erwähnung derselben!
Wie sah es in der Antike (1200 v. Chr. bis 600 n. Chr.) aus?
Damit der antike Gartenfreund wußte , wie Rosen zu schneiden sind, gab es damals schon Gartenhandbücher (jedenfalls etwas in der Art). Denn schon in der Antike erschienen Gartenbücher:
Der griechische Philosoph Theophrast (371 – 287 v. Chr.) schrieb ein Buch über die Kultur von Rosen und das Schneiden von Rosen im Winter!!
Die Rosen im Mittelalter (400 nChr. bis 1400 n.Chr.):
Die Provinz Faristan (Persische Landschaft) war im 9. Jahrhundert n. Chr. ein fleißiger Produzent von Rosenwasser und Rosenöl (genannt Attar). Grundlage für die Wasserdampfdestillation der Blütenblätter war die Damaszenerrose (R. moschata X R. gallica) X R. fedtschenkoana.
Laut einer DNA- Analyse aus dem Jahr 2000 war es obengenannte Reihenfolge der Kreuzungen.
Quelle: „Rosen, Die schönsten Illustrationen der Royal Horticultural Society, London“, Verlag Dumont monte, Autor: Peter Harkness, 2003, S.120
Andere Quellen besagen eine andere Reihenfolge der Kreuzungspartner. Aber ich glaube der DNA- Analyse!
Hier kommt ein Beispiel für eine Damaszenerrose:
[Wie ist das zu verstehen? Aus der (zufälligen?) Kreuzung von R. moschata und R. gallica, ging ein Hybrid (Bastard/Mischling) hervor. Dieser Hybrid wurde dann weitergekreuzt (zufällig?) mit R. fedtschenkoana. Dieser neue Bastard mit wunderschönen Eigenschaften (warme rosarote Farbe, kraftvoller Wuchs, herrlicher Duft), bekam dann den Namen R. damascena.]
Persien wird unstrittig als das Zentrum der Kultivierung der Damaszenerrose angesehen. Nur dort trifft man die Elternpflanzen wildwachsend an!
Rosenöl und –wasser wurde nach China, Indien, Ägypten sprich in die ganze Welt von Faristan aus exportiert.
Quellen:
„Rosen, Die schönsten Illustrationen der Royal Horticultural Society, London“, Verlag Dumont monte, Autor: Peter Harkness, 2003
„Rosen, Rosen, Rosen“, Gerd Krüssmann, Verlag Paul Parey 1986
Botanica „Rosen“ über 2000 Rosenportraits, Ullmann Verlag, Autoren: diverse, darunter Peter Beales, David Austin, Peter Harkness,…, 2006/ 2007
Der große GU Pflanzenratgeber „Rosen“, Verlag GU, Autorin Heide Rau, 2. Auflage 2008
Rosenjahrbuch 2011, Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V., Aquensis Verlag, Autoren: Andrea Buchmann und Erich Unmuth, Rudolf Geschwind-„…bis zur Überreizung gelangte Sucht, der Blumenkönigin zu Huldigen…“
„Die BLV Rosen Enzyklopädie“, blv Verlag, Autor: Robert Markley, 2007
Quelle (www.bakker-holland.de)