Hallo mein/e liebe/r Leser/in der Gartennanny.
Neulich bin ich von einem Leser gefragt worden, ob ich ihm nicht Tipps geben könnte, da er jetzt stolzer Besitzer einer Eigentumswohnung mit Garten ist. Es handelt sich nicht um einen neuen Garten, sondern um einen bereits angelegten Garten. Ich sagte ihm, es sei das Wichtigste, sich zunächst selbst Gedanken zu machen und über folgende Fragen in Ruhe Antworten zu finden:
• Welche Pflanzen mag ich?
(Gartenkataloge von Baumärkten, Gärtnereien wälzen, was durchaus Spaß macht.)
• Wieviel Geld habe ich zur Verfügung?
• Wieviel Freizeit will ich in den Garten investieren?
• Kann ich Pflanzen aus dem alten Garten übernehmen und in meine neue Planung integrieren, evt. umsetzen? Diese müssen mir schon gefallen. Das sollte also nicht aus Spargründen passieren.
• Was gefällt mir am jetzigen, übernommenen Garten, was gefällt mir gar nicht?
• Will ich einen Gemüsegarten und/oder nur einen Ziergarten?
Gibt man bei der Gartenplanung zuviel aus der Hand und sagt: „Machen Sie mal!” dann kann das später sehr enttäuschend sein, wenn man auf den Kirschlorbeer oder die Lebensbäume schaut, die dem Sichtschutz dienen, aber schon mal langweilig aussehen. Oder Blumen, die einem selbst zu spießig erscheinen und einen jeden Tag aufs Neue anlächeln und man sie gerne rausreißen möchte, den Anblick nicht länger ertragen kann, weil er der eigenen Lebensführung, dem eigenen Stil nicht zusagen.
Also, erst mal selbst informieren.
Freunde mit Gärten besuchen, Ideen holen auch z. B. durch die „Gartennanny” - Rubrik: Das Interview.
Die zweite Jahreshälfte ist angebrochen.
Der Garten steht in voller Blüte. Es ist einfach herrlich anzusehen.
Was ist zu tun im Monat Juli?
Abgeblühte Rhododendren müssen gepflegt werden. Das heißt, dass verwelkte Blüten vorsichtig mit der Hand abgebrochen werden sollten. Darunter befinden sich schon neue Triebe (gut sichtbar) für das nächste Jahr. Also, bitte vorsichtig hantieren.
Jetzt reifen die Samen vieler Sommerblumen. Diese kann man sammeln und gegebenenfalls noch etwas trocknen. Danach werden sie z. B. in kleine undurchsichtige Tütchen gegeben und beschriftet. Werden sie dann noch kühl gelagert, so bleiben sie 2 bis 3 Jahre keimfähig.
Weiterhin kann Dill noch ausgesät werden, wenn nicht schon längst geschehen. Meiner Meinung nach reichen 2 oder 3 Pflanzen völlig aus. Der Dillsamen sollte unbedingt wieder geerntet werden und schmeckt köstlich zu Kartoffelaufläufen und Suppen, da er leicht nach Kümmel schmeckt.
Die Stauden müssen nach wie vor gepflegt werden.
Stauden, die schon im Juni geblüht haben (z.B. Türkischer Mohn) und verwelkt sind, bitte bodennah zurückschneiden.
Rosen werden im Juli zum letzten Mal gedüngt.
Herbstgemüse (z. B. Weißkohl, Wirsing, Feldsalat etc.) soll im Juli gepflanzt werden.
Die Ernte von Bohnen und Erbsen kann eingefahren werden.
Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren sind jetzt reif.
Verwelkte Blüten des Sommerflieders abschneiden, dadurch wird neues Blütenwachstum angeregt.
Nach wie vor gibt es noch viel zu tun im Garten.
Trotzdem sollte man sich ab und zu auch eine Pause gönnen und sich an den Pflanzen in seinem Garten erfreuen.
Ich lebe nach folgendem Grundsatz:
„Der Garten soll sowohl Nutzen als auch Vergnügen schaffen!”
Das sagte schon der in der Antike lebende Gartenbauer und Schriftsteller Columella.
Also, los geht's!
Gartenhandschuhe anziehen und in die Gartenclogs schlüpfen. Der Garten ruft.
Bleibe mir gewogen.
Herzliche Grüße
Die Gartennanny.